Gefährten und Gefährtinnen
für dein Sternenkind
...Als mein Sohn ein Jahr alt wurde, nähte ich ihm eine Puppe. In meiner Vorstellung würde diese Puppe ihn ein Leben lang begleiten. Sie sollte sein Gefährte sein. Sein Freund.
Und da war er, der Gedanke der mich zum Lächeln brachte. Eine kleine, liebevolle Geschichte versöhnte mich, schenkte mir Trost und brachte ein Stück weit zurück was verloren ging. Ich erträumte mir einen Gefährten für mein verstorbenes Kind.
Geschichten sind magisch. Sie haben die Fähigkeit zu verbinden - über den Tod hinaus.
Wir Menschen sind Geschichten.
Unsere Vergangenheit, unsere Zukunft. Unsere Persönlichkeit, unsere Gedanken. Was wir über uns selbst denken, und über andere. Wie wir die Welt sehen, und wie wir interpretieren was wir erleben.
All diese Geschichten beeinflussen unser Leben. Manche davon machen uns glücklich, andere zutiefst traurig. Manche verbinden uns mit uns selbst, mit anderen Menschen, mit der Natur. Andere trennen, machen einsam oder lassen uns verzweifeln. Manche erfüllen uns mit Liebe, andere stürzen uns in Dunkelheit.
Wenn Babys sterben, wir alles dunkel. Die Geschichten verfärben sich. Die bunt erträumte Zukunft wird schwarz. Die pastellgelbe Erinnerung an die Vorfreude wird schwarz. Die gekauften Babysachen die absolutes Glück bedeuteten, werden zu Zeugen der Leere.
Wenn Babys sterben, fehlen die Geschichten die uns glücklich machen, die uns verbinden, die unser Herz zum Hüpfen bringen. Was bleibt, ist die Liebe die uns den Atem nimmt, unsere Welt erschüttert und uns selbst zu Schatten macht.
Doch genau diese Liebe ist es, die uns weiterleben lässt, die wieder aufbaut und zusammenfügt, die Licht bringt und Geschichten erzählt, die uns verbinden. Über den Tod hinaus.